… aber das ist doch gefährlich !
Wenn ich erzähle, welchen Sport ich mit Leidenschaft ausübe, ernte ich oft Stirnrunzeln oder gar entsetzte Gesichter.
Und in den meisten Fällen Sätze wie:
Aber das ist doch gefährlich !
Pass ja dabei auf !
Du hast sie doch nicht mehr alle !
Als mein Schienbeinkopf dann im Herbst 2014 tatsächlich nach einem Sturz in einer Operation mit einer Schraube instand gesetzt wurde, begegnete mir schon fast Genugtuung:
Jetzt siehst du, was du vom Mountainbiken hast.
Ich hab es dir doch gleich gesagt
War ja nur eine Frage der Zeit …
Doch ich konnte dann mit einem süffisanten Lächeln entgegnen: Mit meinem Mountainbike wäre das nicht passiert…
Und es war auch mitnichten eine verblockte Steilpassage mit Wurzelteppichen, die mich zu Fall gebracht hat
– es war flach und die einzigen Unebenheiten waren Grashalme und das ein oder andere Gänseblümchen.
Das einzige, was ich meinem Mountainbike an diesem Tag vorwerfen konnte, war, dass es nicht unter mir war.
Ich habe schlicht vergessen, dass mein Stadtrad eben kein Mountainbike ist und sehr schmale Reifen ohne Profil einfach nicht den Grip bieten wie ein guter Maxxis.
Gut, ich habe auch vergessen, dass eine Wiese nach Starkregen tendenziell eher nass und daher sehr rutschig ist.
Naja, vielleicht ist an dieser Vergesslichkeit auch mein Mountainbike schuld ?!?
Mit dem Mountainbike bin ich eins und liebe nasse und rutschige Passagen, da kann es mir auch mal entfallen, dass es bei Glätte nicht immer glatt geht.
Das schlimmste an dem Sturz war nicht etwa, dass ich ihn vor polizeilichem Publikum gedreht hab, oder die Schmerzen oder die Treppen in den zweiten Stock, sondern das längere Sport- und somit Bikeverbot. Aber ich hatte ja ein gutes Ziel vor Augen!
Ich hatte nach der Genesung eine herrliche, bikeintensive Saison – mit Schraube. Die ist jetzt wieder raus – mit erneutem Sportverbot. Zum Glück aber nur für ein paar Wochen und nicht wieder Monate. Schönen Touren steht also bald nix mehr im Weg.
Natürlich will ich die Risiken dieses Sports in keinster Weise verherrlichen.
Es kann immer etwas passieren – aber das gilt für alles!
Entspannt an die Sache rangehen, sich konzentrieren und sein eigenes Können gut einschätzen zu wissen hilft da ganz gut!
Und nun noch ein kleines Schlusswort an mein Stadtrad: sei mir nicht böse – ich mag dich auch !
Ride on!
Eure Nina